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31. März 2014

Bunte Luft: Hohe Wand - Pokal 2014




Alljährlich wird der Hohe Wand Pokal ausgeschrieben. Auf der Hohen Wand kann man nicht bei jeder Windrichtung fliegen, daher muss das Wetter genau passen damit der Bewerb überhaupt stattfinden kann. Freitag Westwind, Montag Westwind, dazwischen Samstag und Sonntag perfektes Wetter! In meiner - noch jungen - Paragleiter-"Karriere" ist es das erste Mal dass das Wetter passt und der Bewerb stattfindet.


Was beim Reitverein das Turnier und beim Modellflugverein der Flugtag ist, ist beim Soaring Club der Pokal: Es geht nur wenn freiwillige Helfer anpacken. Einer der der Gründe mitzuhelfen war, dass ich sehen wollte wie so etwas überhaupt abläuft. Ein weiterer Grund war natürlich, mit den Fliegerfreunden gemeinsam etwas zu machen. Damit das Bier am Abend noch besser schmeckt. Außerdem sind sich für mich im Rahmen des parallel stattfindenden Testivals der Flugschule Hohe Wand noch zwei schöne Flüge ausgegangen. Mitfliegen beim Bewerb ist für mich (wahrscheinlich noch lange) kein Thema.

Wir haben zu viert (Eva und ich mit den beiden Hunden)  im Zelt übernachtet. Grimmig kalt, Raureif am Zelt, aber dann Frühstück in der Morgensonne beim Gasthof Postl.


Task-Briefing: Den Organisatoren über die Schulter schauen wie sie den Task austüfteln. Die anzufliegenden Wegpunkte werden verlautbart und die Teilnehmer geben den Task in ihre GPS-Geräte ein.

 


Der Eindrucksvollste Moment ist der Start: "Rennsicheln" die man sonst kaum zu Gesicht bekommt. 60 Teilnehmer sind in einer halben Stunde "draußen". Die Piloten kommen fertig adjustiert mit eingehängtem Schirm zum Start. Mehrere Starthelfer stürzen sich förmlich auf ihn, ziehen den Schirm auseinander, helfen ggf. die Leinen noch einmal zu sortieren und weg ist er. Auch gelegentliche Fehlstarts sind kein Problem.

Dann warten die Paragleiter darauf dass das Rennen losgeht. Wie ein Insektenschwarm steht der Pulk in der Luft (natürlich kurbeln sie in der Thermik, aber von weitem sieht es so aus als stünden sie in der Luft).

Schon beginnt die Arbeit für den Rückholungs-Koordinator und die Fahrer der Rückhol-Busse, weil schon welche Pech gehabt haben und gleich wieder auf dem Boden stehen. Im weiteren Verlauf gestaltet sich das Fahren des Rückhol-Busses zur Schnitzeljagd. Original-Zitat eines Fahrers: "Die geilsten Platzerln haben sie sich zum absaufen ausgesucht".

Die mehrfache Landesmeisterin hat unter Augenzwinkern verraten warum sie Wettbewerbe fliegt:

  • Nur bei einem Bewerb sind so viele Thermik-Anzeiger in der Luft
  • Selten säuft man alleine ab. Da hat man dann eine Hetz' beim Wirten bis der Rückhol-Bus kommt.
Flieger aus den "richtigen" Bergen kommen gerne her weil sie hier Tasks fliegen können die sonst in Österreich nicht geflogen werden sondern nur z.B. in Spanien.  Es waren auch Teilnehmer aus Deutschland und Tschechien dabei.

Am Samstag sollte sich herausstellen dass der 57km lange Task zu optimistisch angelegt war: Keiner ist ins Ziel gekommen. In diesem Fall gilt die zurückgelegte Strecke. Am Sonntag ist es besser gelaufen.

Die heimkehrenden Piloten schließen ihre GPS-Geräte an den Rechner des Auswerters an und überspielen ihre Daten, anhand derer die Rangliste ermittelt wird.

Sieger-Ehrung, Siegesfeier - Gratuliere, Stefan! Gratuliere auch allen anderen!




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2014-03-Hohe-Wand-Pokal